A
Admission
[lat. Zulassung]
bezeichnet die (vorläufige) Aufnahme in eine Corporation (als Fux)
Aktiver
Aktives, nicht generaldispensiertes Mitglied der Aktivitas einer Studentenverbindung
Aktivitas
Alle noch studierenden Mitglieder einer Studentenverbindung sind in der sog. Aktivitas ihrer Verbindung organisiert.
(Hospitanten, Füxe, Burschen, Generaldispensierte, Extralozierte)
Allgemeiner Convent (AC)
Allgemeiner Convent der Aktivitas, an dem Hospitanten, Füxe und Burschen teilnehmen
Allgemeiner Studierendenausschuss (AStA)
Geschäftsführendes und mit der Außenvertretung betraute Organ der Studierendenschaft.
Der münstersche AStA ging aus dem Studierendenausschuss der münsteraner Corporationen hervor.
Alter Herr (AH)
Altmitglied einer Corporation, das nicht mehr studiert (Plural: AHAH). Die Alten Herren zahlen erhöhte Beiträge für Verbindung, Haus und Verband und finanzieren somit das corporative Leben der Aktiven.
Altherrenbund (AHB
Der Altherrenbund ist das Forum für alle AHAH innerhalb des Unitas-Verbandes.
Altherrenverein (AHV)
Altherrrenverein; Alle philistrierten Mitglieder der Unitas Winfridia werden in diesen Verein aufgenommen. Es gibt im AHV einen Senior (AHV-x), einen Consenior (AHV-xx), einen Scriptor (AHV-xxx) und einen Quästor (AHV-xxxx). Ferner gibt es das Amt des Vereinsarchivars. Außerdem wählen die Aktiven aus den Reihen des AHVs ihren „Verbindungsmann“ zwischen jung und alt, den Ehrensenior (x h.c.)
Altherrenzirkel (AHZ)
Altherrenvereine (AHV) bestehen nur an Hochschulorten mit bestehendem oder suspendierten Aktivenverein und arbeiten eng mit diesem zusammen. Alte Herren, die sich dem jeweiligen AHV nicht anschließen möchten oder die außerhalb des Einzugsgebietes einer Universitätsstadt wohnen, finden sich in sog. Altherrenzirkeln (AHZ) zusammen. Diese bestehen in allen größeren Orten der Bundesrepublik und bieten je nach Größe und Ausprägung mehrmals im Monat oder Jahr gesellige oder wissenschaftliche Veranstaltungen an.
alma mater
[lat. nährende Mutter]
Poetische Bezeichnung für die eigene Universität
amicitia
[lat. Freundschaft]
Eines der drei unitarischen Prinzipien und Grundlage des Lebensbundprinzips
auf dem Haus (adH)
bezeichnet das Verbindungshaus
B
Biername
Ein Biername ist nicht etwa mit einem Kosenamen gleichbedeutend, sondern ungleich bedeutungsträchtiger und in couleurstudentischen Kreisen deutlich relevanter. Außerhalb dieser Kreise ist dies kein angemessener Spitzname, mit dem sich der Getaufte dort nicht schmücken darf und genausowenig einen bestehenden Spitznamen als seinen Biernamen in das Verbindungsleben mit einführen, es sei denn dies wird (in Ausnahmefällen) allgemein so auf einem Convent beschlossen.
Bundesbruder
Angehöriger derselben Verbindung bzw. des Unitas-Verbandes
Bursch
Voll stimmberechtigtes Mitglied einer Corporation mit allen Rechten und Pflichten
Burschenconvent (BC)
Convent, an dem nur aktive Vollmitglieder (Burschen) teilnehmen
Burschenprüfung
Die Burschenprüfung am Ende der Fuxenzeit dient dem Fuxmajor, sich einen Überblick über den Wissensstand des Fuxen zu verschaffen, um ihn bei zufriedenstellendem Verlauf der Prüfung dem Convent zur Burschung vorzuschlagen.
Burschensalon
Allgemeinheit der aktiven Burschen einer Corporation
Burschung
Nach erfolgreicher Fuxenzeit und abschließender Burschenprüfung wird der Fux im Rahmen einer Kneipe oder eines Kommerses durch die sog. Burschung (auch Promotion) feierlich mit allen Rechten und Pflichten einer Vollmitgliedschaft versehen.
burschikos
formloses, lockeres, ungezwungenes zum Teil auch derbes Auftreten, was als typisch und angemessenes Verhalten von ordentlichen Studenten angesehen wird
C
Chargen
[frz. Last, Gewicht]
„Charge“ war während des dreißig-jährigen Krieges ein militärischer Dienstgrad und bezeichnet heute in Studentenverbindungen ein Vorstandsamt. Die Chargen stelllen somit die auf Zeit gewählte „Regierung“ der Corporation dar.
Chargenkreuze
Als Geheimzeichen entwickelte Kürzel für die Vereinsämter:
x: Senior
xx: Consenior
FM: Fuxmajor
xxx: Scriptor
xxxx: Quästor
Comment
[lat. cum mente mit gleichem Geist]
bezeichnet das Regelwerk zum Benehmen von Verbindungsstudenten unter sich im Allgemeinen, für diverse Anlässe wurde er noch unterschiedlich spezifiziert.
Consenior
[lat. Mitältester]
Der Consenior ist Stellvertreter des Seniors. Er organisiert die Veranstaltungen und ist für die Aufstellung der Arbeitspläne und Überwachung der Veranstaltungsdurchführung verantwortlich
Convent
[lat. Zusammenkunft]
legislatives demokratisches Organ einer Studentenverbindung (Mitgliederversammlung)
Corporation
[lat. Körperschaft]
studentische Verbindung
Couleur
[frz. Farbe]
Mit Couleur bezeichnet man u.a. die Farben einer Corporation. Ferner ist der Begriff eine Bezeihnung für sog. Couleurgegenstände wie Band, Mütze etc.
Cumulativconvent (CC)
Teilnehmer sind alle Aktiven und Alte Herren; stimmberechtigt sind jedoch nur die Vertreter der Altherrenschaft
correctio fraterna
[lat. brüderliche Verbesserung]
Im Sinne eines freundschaftlichen Prinzips liegt es jedem Mitglied nahe, seine strauchelnden Bundesbrüder zur Raison zu rufen.
cum tempore (ct)
[lat. mit Zeit]
Dies ist ein Hinweis, dass eine Veranstaltung eine viertel Stunde später beginnt als angegeben. Es kann sich aber auch verlängern auf eine halbe Stunde (cct) oder eine dreiviertel Stunde (mct).
F
Farbenstrophe
Einer jeden Corporation zu eigene Hymne, die näher auf den Sinn der Farben eingeht; oft zur Melodie von „Wenn wir durch die Straßen ziehen …“ gesungen.
Faxe
Hausmeister eines Corporationshauses
Fink
Bezeichnung für einen nicht-korporierten Studenten. Deren Gesamtheit wird „Finkenschaft“ genannt.
Fux
[lat. faex Bodensatz]
In der Corporation ist der „Fux“ das neugeworbene Mitglied, welches innerhalb einer Probezeit (Fuxenzeit) noch nicht alle Rechte und Pflichten der Vollmitgliedschaft besitzt.
Fuxenstall
Bezeichnung für die Gesamtheit aller Füxe der Corporation; ferner Gegenpart zum Burschensalon
Fuxenzeit
Die Fuxenzeit ist eine mindestens zweisemestrige Probezeit, in der sich der Fux mit der Corporation, umgekehrt sich aber auch die Corporation mit dem Fuxen vertraut machen kann, um dann nach abschließender Burschenprüfung über die Aufnahme als volles Mitglied zu befinden.
Fuxia
Die Gesamtheit aller Füxe einer Corporation zu einem bestimmten Zeitpunkt
Fuxmajor
Der Fuxmajor ist für die Betreuung der Füxe sowie für das Anwerben und Gewinnen neuer interessierter Studenten verantwortlich. Ferner führt er Fuxenstunden durch, ist Anlaufstelle für die Füxe und Interessenten, vertritt die Füxe am Convent und führt die Burschenprüfung durch.
G
Generaldispendierung
Der erfolgreiche Abschluss des Studiums darf unter dem Verbindungsleben nicht gefährdet werden. Aus diesem Grund kann sich jeder Aktive während des Examens vom Convent mittels Generaldispens inaktivieren lassen, um sich voll auf seine Prüfungen zu konzentrieren.
Generalversammlung (GV)
Die Generalversammlung (GV) ist das oberste Organ des Unitas-Verbandes und damit die höchste Instanz. In jedem Jahr wird eine ordentliche Generalversammlung abgehalten. Die Generalversammlung ist souverän, ihr allein obliegt die Legislative des Verbandes.
H
Hospitant
[lat. hospitium Gastfreundschaft]
Wird ein Hochschulstudium angestrebt, so besteht die Möglichkeit der Aufnahme in die Studentenverbindung (z.B. bei Abiturienten).
Hotel de Sanssouci
Studentenbude
K
Katzenjammer
allgemein bekannt als Kater
Kneipe
Ritualisierte und etwas aufgelockerte Form der studentischen Feier
Kommers
Hochoffizielle Form der studentischen Feier; ähnlich wie eine Kneipe
keilen
Anwerben neuer Mitglieder. Die Bezeichnung kommt daher, dass sich die Corporationen ehemals tatsächlich um neu anzuwerbende Mitglieder geprügelt haben.
L
Lebensbund
Der Lebensbund vereint Aktive, die gerade noch studieren, und Alte Herren, die ihr Studium bereits abgeschlossen haben. Die Mitgliedschaft in der Corporation dauert nach dem Studium ein Leben lang an.
Leibbursche
Mentor eines Fuxen (auch Biervater), der den Fux in die Regeln der Verbindung einführt und ihm neben dem Fuxmajor in Fragen des Verbindungswesens zu Seite stehen soll.
Leibfux
Der Leibfux (auch Biersohn) wählt sich seinen Leibburschen als persönlichen Mentor und Berater aus.
Leibverhältnis
bezeichnet das Freundschaftsverhältnis zwischen einem Leibburschen dessen Leibfuxen
N
Neofux
neuer Fux, Fux im ersten Semester
P
Panier
Banner, Fahne; findet im Ausruf „sei’s panier“ Verwendung
Philister
Ursprünglich nichtseminitisches Kulturvolk an der Küste Palästinas; von Saul und David besiegt. Weitere Bedeutung: Spießbürger. Der examinierte Student verlässt die Aktivitas und tritt als Philister (i.e. Philistrierung) in die Altherrenschaft über. Das Mitglied wird i.d.R. in der Verbindung , in der es rezipiert wurde oder sein Studium abschloss „A-Philister“. „B-Philister“ wird er auf seinen Antrag hin bei Verbindungen, die das Mitglied dadurch unterstützen möchte.
Phritte
spöttische bzw. beleidigende Anrede / Bezeichnung eines Couleurstudenten, welcher sich daneben benimmt oder aber keine Umgansformen hat; wird auch bei Nichtbeherrschen von Comment verwendet.
plenis coloribus
[lat. in vollen Farben]
pokulieren
[lat. poculum Becher]
trinken, „bechern“
Q
Quästor
[lat. Kassenwart, Geldeintreiber]
Der Quästor oder Kassierer führt die Aktivenkasse, ist für Zahlungen der Semesterbeiträge verantwortlich und führt die Abrechnungen mit dem Altherrenverein (AHV) durch.
R
Rezipierung / Rezeption
[lat. Aufnahme]
Aufnahme eines neuen Mitglieds als Fux
S
Scriptor
[lat. Schriftführer]
Der Scriptor ist der Schriftführer und die damit verbundenen Aufgaben sind die Führung der Conventsprotokolle und sämtlicher Schriftverkehr innerhalb der Corporation, der Aktivitas, zur Altherrenschaft und zum Unitas-Verband.
Senior
[lat. Ältester]
Der Senior ist der höchste Vertreter der Corporation, er leitet den Convent und vertritt die Verbindung. Er ist für die Planung und Durchführung des Semesterprogramms verantwortlich und erster Ansprechpartner für die Alten Herren und den Vorstand des Altherrenvereins (AHV).
Spefux
Fink, dessen Eintritt als Fux in die Corporation erwartet wird
Spektant
[lat. spectator Zuschauer]
Zuschauer, der keinerlei Funktion ausübt
Stiftungsfest
Mehrtägige Veranstaltung anlässlich der Gründung der Verbindung
scientia
[lat. Wissenschaft]
Eins der drei unitarischen Prinzipien. Grundlage für ein zügiges, aber auch fachübergreifendes Studium
sine tempore (st)
[lat. ohne Zeit]
Die üblicherweise verwendete Abkürzung ist ein Hinweis darauf, dass eine Veranstaltung pünktlich zur angegebenen Uhrzeit, d.h. ohne das übliche sog. akademische Viertel (Verspätung) beginnt. (s.a. cum tempore)
T
Tradition
Gegenwartsbezogene Übernahme und Fortführung wertvoller und bewährter Ideale und Ideen, Sitten und Bräuche ohne unkritische, gedankenlose Traditionspflege
U
Unitarier
Mitglied einer Corporation im Unitas-Verband
Unitas-Verband (UV)
Verband Wissenschaftlicher Katholischer Studentenvereine UNITAS e.v.
Dachverband der Unitas-Verbindungen
V
Vereinsfest
Wichtigstes unitarisches Fest zu Ehren der Patrone des Verbandes. Die Bundesbrüder treffen sich am Morgen des Festes zur Eucharistiefeier. Anschließend ist nach dem gemeinsamen Frühstück die Morgensitzung mit Festvortrag. Es gibt drei Vereinsfeste im Jahr: Fest des Hl. Bonifatius (5. Juni), Fest des Hl. Thomas von Aquin (28. Januar), Fest der Hl. Maria Immaculata (8. Dezember).
Vereinsfreund
Dabei handelt es sich um nichtkatholische Studenten, die die Verbindung bejahen, den Dialog mit den Vollmitgliedern suchen und an Veranstaltungen teilnehmen. Sie können nicht Vollmitglied werden, jedoch beschränkt Rechte und Pflichten wahrnehmen.
vulgo
abk. v/o [lat. allgemein/gemeinhin genannt]
altertümlicher Ausdruck, um einem Namen einen zusätzlich klassifizierenden Spitznamen / Biernamen hinzuzufügen
W
Wichs
Die Wichs ist die aus dem Beginn des 19. Jahrhunderts stammende Festtracht der Verbindungsstudenten. Sie wird bei bestimmten Anlässen von den Chargen oder ihren Vertretern, den Chargierten, getragen, um die Verbindung zu repräsentieren.
Wichswart
Amt, das für die Vollständigkeit, Reinigung und Reparatur der Wichs zuständig ist
Wissenschaftliche Sitzung (WS)
Grundgedanke der Wissenschaftlichen Sitzung (WS) ist, dass ein Student zu einem bestimmten Thema – zumeist eines fremden Fachbereichs – im Kreise seiner Bundesbrüder einen Vortrag hält. Im 19. Jahrhundert waren die Wissenschaftlichen Sitzungen ein Ersatz für die erst später an den Universitäten eingeführten Seminare.
Z
Zirkel
Durch das freie Zeichnen des meist kunstvoll entworfenen Zirkels weist sich der Corporationsstudent als zu einer bestimmten Corporation (oder auch mehreren) gehörig aus. Im Zirkel taucht immer eine kaligraphische Variante eines oder mehrerer Buchstabem des Namens der Verbindung bzw. eines Wahlspruchs , so z.B. oft die ineinander verschlungenen Buchstaben „v“, „f“ und „c“ („vivat – floreat – crescat„).