Über den Namensgeber unseres Hauses:
Adolf Donders wurde am 15. März 1877 in Anholt bei Bocholt geboren. Bis zur Untertertia besuchte er dort die Schule, sein Abitur bestand er 1896 am humanistischen Gymnasium in Emmerich und studierte fortan Theologie an der Akademie in Münster.
Am 9. Juni 1900 wurde Bbr. Donders im Hohen Dom zu Münster, seinem späteren Wirkungsort, zum Priester geweiht. Erst als Kaplan von St. Aegidii in Münster fand er im Sommersemester 1906 den Weg zur Unitas Burgundia. 1917 wurde Adolf Donders zum Domvikar und Domprediger in Münster berufen.
Im Jahre 1930 wurde Bbr. Donders zum Päpstlichen Hausprälaten ernannt, ein Jahr später wurde er Nachfolger seines Bbr. Joseph Mausbach und war fortan Domprobst am Hohen Dom zu Münster, war Adolf Donders doch kein Mensch, der gern in der Öffentlichkeit stand. Zwei Jahre zuvor beklagte er die Berufung zum Bischof von Hildesheim, im Jahr 1933 missfiel ihm der Platz auf der Liste in Münster für das Bischofsamt – er stand auf Platz zwei, von Galen auf Platz drei.
Zwischen den Jahren 1906 und 1923 übernahm er die Schriftleitung zweier Pastoralzeitschriften und schrieb für mehrere Zeitschriften und Zeitungen das „Wort zum Sonntag“. Während eines Bombenangriffs auf Münster verlor er 1943 all sein Hab und Gut, auch sein literarisches Lebenswerk war vernichtet. Von dort an begann sein persönlicher Kreuzweg. Am 13. Februar 1944 hielt er am zerstörten Dom in Münster seine letzte Predigt, am Abend des 14. Februars erlitt er einen schweren Schlaganfall. Nach leichter Besserung seines Zustandes erlitt er am 27. Juli einen zweiten Schlaganfall und verlor damit seine Stimme. Er litt, denn zuvor hatte Donders mit seinem Wort die Menschen in Europa den Weg gewiesen. Von seinem Leiden erlöste ihn unser Herrgott am 9. August 1944.
Dies sind nur ein kurzer Abriss und reine Zahlen über einen Unitariern, der so viel mehr in seinem Leben geleistet hat. Seit der Öffnung der geheimen Archive des Vatikans ist bekannt, dass der Domprediger Donders auch einige Predigten des Löwen von Münster, Clemens August Kardinal von Galen geschrieben hat.